Da mein Libellen-Biotop seit diesem Frühjahr total zugewachsen ist und ich dort kein Libellen-Leben mehr vorfinde, freute ich mich ganz besonders über eine Einladung zu einer Libellen-Exkursion in den Niederlanden. Freunde waren so lieb, mich in ihrem Auto mitzunehmen. Nach etwa 260 km, bei leicht böigem Wind und anfangs kühlen Temperaturen, die sich jedoch im Tagesverlauf erfreulich erhöhten, trafen wir in dem Naturreservat ein – sechs Libellen-Kundige und meine Wenigkeit.
Bei Sonnenschein flogen die Großlibellen jagend über den Wassergräben. Sie waren somit für unser nicht erreichbar. Sobald sich Wolken vor die Sonne schoben, verharrten sie im tiefen Gras, während wir durch teils Manns hohes Gras und Knöchel tiefes Wasser schritten, vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, um ja keine Libelle zu zertreten.
Erfreulicherweise setzte sich sogar die Große Königslibelle – Anax imperator – in niedriger Höhe ins Gras. Hier zu sehen: links ein Weibchen und rechts ein Männchen.
Dieser Tag war für mich ein besonderes Erlebnis, kamen mir doch Libellen vor die Kamera, die ich noch nie gesehen hatte. Hier eine kleine Auswahl:
Männchen der Keilfleck-Mosaikjungfer – Aeshna isoceles

Keilfleck-Mosaikjungfer
Männchen der Gefleckten Smaragdlibelle – Somatochlora flavomaculata
Junges Weibchen der Grünen Mosaikjungfer – Aeshna viridis
und die Braune Mosaikjungfer – Aeshna grandis
Es ist nicht zu übersehen, wo sie sich aufgehalten haben.
Ein andochromes (männchenfarbenes) Weibchen der Feuerlibellen – rechts – neben einem normal gefärbten Weibchen.
Der Große Blaupfeil – Orthetrum cancellatum zeigte sich vielfach; links ein Weibchen und rechts ein Männchen.
Das alte Männchen des Spitzenflecks – Libellula fulva – hat wohl den Schlupf nicht schadlos überstanden; doch es lebt auch leicht gekrümmt weiter; links ein junges Männchen und rechts das verletzte Männchen.
Der Vierfleck – Libellula quadrimaculata -darf auch nicht fehlen; links ein Weibchen und rechts ein Männchen mit besonders ausgeprägten, rauchigen Flügelbändern.
Heidelibellen waren ebenfalls schon auf den Flügeln.
Hier links ein Männchen (Archivfoto) der Schwarzen Heidelibelle, rechts ein Weibchen – Sympetrum danae –
darunter links ein junges und rechts ein ausgefärbtes Männchen der Blutroten Heidelibelle – Sympetrum sanguineum
Kleinlibellen dürfen hier auch nicht fehlen. Davon gab es verschiedene Arten in großer Anzahl.
Fledermaus-Azurjungfer – Coenagrion pulchellum
Gemeine Binsenjungfer – Lestes sponsa – links ein Weibchen mit Beute, oben ein Männchen und darunter ein Paarungsrad
Gemeine- oder Westliche Weidenjungfer – Lestes viridis – links ein Männchen und rechts ein junges Weibchen
Die Große Pechlibelle – oben ein ausgefärbtes Männchen, darunter zwei Weibchen in ihrer Farbenvielfalt (dies ist bereits in einem früheren Bericht zu sehen)
Ein unvergessliches Erlebnis war dieser Tag für mich.
Ich wünsche allen viel Freude beim Lesen und Betrachten der Fotos und freue und bedanke mich im Voraus für jede Art von Kommentar.
Ruth